Die in Russland geborene Olga Golos lebt und arbeitet in München. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Diplomstudiums mit dem Schwerpunkt Metall an der Staatlichen Akademie für Kunst und Design in Sankt Petersburg, Russland (2010), zog sie nach München und absolvierte dort ein weiteres Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Seit ihrem Diplomabschluss 2017 realisierte sie zahlreiche Projekte bei diversen Künstleraufenthalten in Deutschland, Österreich, Korea und den USA. Unter anderem erhielt sie 2018 den Debütantenpreis, Bayern und 2021 den Gilbert Bayes Award, Royal Society of Sculptors, London.
Als konzeptuelle bildende Künstlerin erschafft Olga Golos hauptsächlich komplexe Objekte, Skulpturen und Installationen aus immer wieder neuen Materialien wie Acryl, Glas, Metall, Gips und Papier, die in ihrem ästhetischen Erscheinungsbild sehr vielfältig aber zugleich von einer reduzierten Formensprache gekennzeichnet sind. In ihren Arbeiten ist die Verbindung zwischen Material und Anschauung zumeist trügerisch. Glas tarnt sich als Keramik, Metall imitiert Papier und Gips nimmt unerwartete Formen ein. Die Farbpalette in ihren Werken reicht von den zurückhaltenden, monochromen Farben bis hin zu den reinen und ausdrucksstarken Tönen; die äußeren Formen der Objekte oszillieren zwischen abstrakt und gegenständlich und werden seriell gefertigt: gegossen, gefaltet, gefräst oder geschichtet. Durch Innen- und Außeninstallationen verweisen ihre Werke auf Übergangserfahrungen wie das Bewegen zwischen gestalteter und natürlicher Landschaft und machen die Differenz zwischen dem Speziellen und Ganzen sichtbar. Durch das Zusammenfügen und Durchdeklinieren ähnlicher Formen innerhalb einer Serie untersucht die Künstlerin, wie die schiere Quantität eines Kollektivs und die Individualität seiner Mitglieder sich gegenseitig verstärken oder negieren können.